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Wiedereinführung des Berufsschulsports

Als pdf: 16/6562 | Wiedereinführung des Berufsschulsports (Schriftliche Kleine Anfrage)


BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG 16. Wahlperiode

Drucksache

16/6562
21. 08. 01

Schriftliche Kleine Anfrage
des Abgeordneten Klaus-Peter Hesse (CDU) vom 13. 08. 01 und

Antwort des Senats

Betr.: Wiedereinführung des Berufsschulsports
Die Streichung des Sportunterrichts an Hamburger Berufsschulen und der Ersatz durch ein Gutscheinmodell brachte Hamburg bundesweit in die sportpolitische Isolation. Am 16. Mai 2000 forderte daher der Hamburger Sportbund (HSB) eine Beendigung der Gutscheinregelung. Am 29. November 2000 hat die Hamburgische Bürgerschaft einen Antrag der CDU zur Wiedereinführung des Berufsschulsportes in den zuständigen Schulausschuss überwiesen. Die GAL erklärte in der Debatte das Gutscheinmodell für „gründlich gescheitert“. Mit einer Lösung des Problems solle nicht gewartet werden, bis die Legislaturperiode zu Ende sei und es eine neue Koalition gebe. Der Schulausschuß hat sich bis heute nicht mit dem Antrag beschäftigt. Am 22. April 1997 wurde zwischen dem Hamburger Sportbund (HSB) und der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung die „Vereinbarung zur Förderung von Auszubildenden im Rahmen des Vereinssports“ abgeschlossen. Ein wichtiges Element dieser Vereinbarung ist die Ausgabe von Gutscheinen an Auszubildende in den Berufsschulen, in denen bis dahin Sportunterricht erteilt wurde. Die Gutscheine werden von Sportvereinen in Hamburg und im Hamburger Umland akzeptiert. Die Gutscheine werden aus den zu Kassenmitteln umgewandelten frei gewordenen Lehrerstunden finanziert (Sport als „12. Unterrichtsstunde“). Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Das Präsidium des HSB hat mitgeteilt, dass es keine Verlängerung wünscht, so dass die Vereinbarung zum 31. Juli 2002 ausläuft. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt. 1. Hat es erneut Nachbesserungen des Gutscheinmodells gegeben? Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht? Nein. Der HSB war zu Änderungen nicht bereit. 2. Hält der Senat die Abschaffung des Berufsschulsportes und das Gutscheinmodell für gescheitert? Wenn ja, zu wann soll der Berufsschulsport in Hamburg wieder eingeführt werden? Mit dem Auslaufen des Vertrags entfällt die Grundlage für das Gutscheinmodell. Die Inanspruchnahme der Gutscheine ist im Übrigen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. 3. Hat es bereits Gespräche mit dem Hamburger Sportbund über eine Beendigung des Gutscheinmodells gegeben? Wenn ja, wann und mit welchem Ergebnis? Wenn nein, warum nicht? Entsprechende Gespräche werden mit dem HSB seit etwa einem Jahr geführt. Da die Vereinbarung mit dem HSB Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets zur Förderung der Ausbildungsbereitschaft der Betriebe war, ist auch ein Konsens mit den Kammern zur künftigen inhaltlichen und organisatorischen Gestaltung des Berufsschulunterrichts herzustellen. Die Gespräche hierüber sind noch nicht abgeschlossen.

Bürgerschaftsdrucksachen – außer Senatsvorlagen – sind – gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier – zu beziehen bei: Druckerei Wartenberg & Söhne GmbH, Theodorstraße 41 w, 22761 Hamburg, Telefon 89 97 90 - 0


Drucksache 16/6562

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 16. Wahlperiode

4. Welche Vereinbarung wurde zwischen der BSJB und dem HSB für das kommende Schuljahr getroffen? Siehe Vorbemerkung. 5. Hat die Behörde Gespräche mit der Handels- und der Handwerkskammer geführt, um eine Konzeption zu entwickeln, damit bei Wiedereinführung des Berufsschulsportes eine Kürzung der betrieblichen Verweildauer möglichst vermieden wird? Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Wenn nein, wie gedenkt der Senat sicherzustellen, dass eine Wiedereinführung des Berufsschulsportes nicht zu Lasten der Betriebe geht? Siehe Antwort zu 3. 6. Wie gewährleistet der Senat, dass für eine Wiedereinführung des Berufsschulsportes genügend qualifizierte Lehrkräfte zur Verfügung stehen? 7. Wie soll gewährleistet werden, dass der Berufsschulsport künftig dahin gehend gestaltet wird, dass insbesondere die Prävention berufsbedingter und -spezifischer Krankheitsbilder zum Unterrichtsinhalt gemacht wird? Das künftige curriculare Konzept für den Bereich „Bewegung, Gesundheit, Sport“ in der Berufsschule wird im Laufe des Schuljahres 2001/2002 erarbeitet. Für den Unterricht stehen im Wesentlichen die Lehrkräfte zur Verfügung, die auch in der Vergangenheit das Fach Sport unterrichtet haben.

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