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Kinder- und Jugenddelinquenz (IV)

Als pdf: 16/5122 | Kinder- und Jugenddelinquenz (IV) (Schriftliche Kleine Anfrage)


BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG 16. Wahlperiode

Drucksache

16/5122
01. 12. 00

Schriftliche Kleine Anfrage
des Abgeordneten Klaus-Peter Hesse (CDU) vom 23. 11. 00 und

Antwort des Senats

Betr.: Kinder- und Jugenddelinquenz (IV)
Seit einiger Zeit liegen in Hamburg Daten zur Kriminalitätsentwicklung von 1999, zum Teil auch vom ersten Halbjahr 2000 vor. Bei der derzeitigen Entwicklung der Jugendkriminalität in Hamburg nimmt der Bereich der Prävention einen besonderen Stellenwert ein. Ich frage den Senat: 1. Welche Entwicklung ist in a) 1999 und b) im ersten Halbjahr 2000 feststellbar hinsichtlich der Kinder- und Jugendkriminalität? (Bitte Beantwortung der Fragen wie folgt: analog Drucksache 16/1462, Frage 1: Wie hat sich die Kinder- und Jugendkriminalität, differenziert nach den verschiedenen Altersund Deliktsgruppen, entwickelt? Sofern Daten für das erste Halbjahr 2000 noch nicht vorliegen, bitte Angabe der aktuell vorliegenden Daten.) Die Gestaltung der nachstehenden Tabellen (Anlage 1) orientier t sich hinsichtlich des Deliktspektrums an den in der Drucksache 16/1462 abgefragten Deliktsbereichen. In bezug auf die aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) abgefragten Zahlen ist darauf hinzuweisen, daß der Aussagewert von Halbjahresstatistiken sehr begrenzt ist. Siehe hierzu die Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage Drucksache 16/1203. Tatverdächtige werden in der PKS nach der „Echttäterzählweise“ erfaßt, d.h., daß jeder Tatverdächtige innerhalb des jeweiligen Berichtszeitraums nur einmal gezählt wird, unabhängig davon, mit wie vielen Taten er in der PKS erfaßt worden ist. Dadurch wird verhindert, daß die Zahl der Tatverdächtigen durch besonders „aktive“ Täter überhöht und somit das Gesamtbild verzerrt wird. Für die Bewertung der Tatverdächtigenzahlen ab 1999 gilt: Die Aussagekraft der PKS ist deutlich höher als in den Jahren zuvor. Die Gründe liegen in der Umstellung des Erfassungsverfahrens, durch die eine noch bis in das Jahr 1998 hinein vorhandene statistische Überhöhung bei der „Echttäterzählweise“ beseitigt wurde. Das bedeutet aber auch, daß die Tatverdächtigenzahlen ab 1999 nur noch bedingt mit denen der Vorjahre vergleichbar sind. Zu den Vergleichszahlen aus 1998 ist zusätzlich auf eine weitere Überhöhung hinzuweisen. Anfang 1998 mußten ca. 10 000 Statistikbelege aus 1997 wegen eines defekten Beleglesers beim Landesamt für Informationstechnik nachträglich erfaßt werden. Dadurch wurden in 1998 etwa 2600 Tatverdächtige aus 1997 registriert. Der im ersten Halbjahr 2000 verzeichnete Anstieg der Tatverdächtigenzahlen bei den Roheitsdelikten – konkret bei den sonstigen Straßenrauben – ist insbesondere auf die Zunahme von Rauben auf Straßen, Wegen und Plätzen mit sogenannter jugendtypischer Begehungsweise zurückzuführen. Es kann davon ausgegangen werden, daß die auch auf Vertrauensbildung abzielenden Maßnahmen der Polizei unter anderem zu einer Aufhellung des Dunkelfeldes in diesem Bereich geführt haben und weiter führen werden. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung muß damit gerechnet werden, daß auch am Ende des Jahres höhere Tatverdächtigenzahlen als in den vergangenen Jahren vorliegen werden. Für den Bereich der Roheitsdelikte insgesamt ist außerdem zu erwarten, daß die Änderung des Bearbeitungsverfahrens bei Polizei und Staatsanwaltschaft für Privatklagedelikte zu einem Anstieg der Fallzahlen von vorsätzlichen leichten Körperverletzungen und damit auch zu einer Steigerung der Tatverdächtigenzahlen führen wird. Hierzu siehe die Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage Drucksache 16/5096.

Bürgerschaftsdrucksachen – außer Senatsvorlagen – sind – gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier – zu beziehen bei: Druckerei Wartenberg & Söhne GmbH, Theodorstraße 41 w, 22761 Hamburg, Telefon 89 97 90 - 0


Drucksache 16/5122

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 16. Wahlperiode

2. Wie viele von der Stadt finanzierte Personalstellen gibt es im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit (aufgeteilt nach staatlichen Einrichtungen und anderen Trägerschaften)? a) Wie hat sich die Personalsituation der von der Stadt finanzierten Stellen innerhalb der letzten fünf Jahre verändert? b) Wie ist die aktuelle Personalsituation? Zur Entwicklung der Stellen- und Personalsituation in den staatlichen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit für die Jahre 1995 bis 1999 siehe Antwort des Senats auf die Große Anfrage „Personalabbau in den bezirklichen Jugendämtern und anderen Einrichtungen der Jugendhilfe im Rahmen der Haushaltskonsolidierung“, Drucksache 16/3235. Die Stellen- und Personalsituation im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit zu den Stichtagen 1. Januar 2000 und 1. November 2000 ergibt sich aus der Anlage 2. Die Datenerhebung bei den Freien Trägern, die von den Bezirksämtern gefördert werden, ist für die Jahre 1995 bis 1999 in der für die Beantwortung der Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Gleiches gilt für die von der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung geförder ten Träger und deren Personalstellen (ca. 100), die im überregionalen Bereich tätig sind. 2. c) Wie wird die Personalsituation im Jahr 2001 sein? Die Entwicklung der Personalsituation im Jahre 2001 wird durch nicht vorhersehbare Fluktuation, Ausfälle (z.B. durch Krankheit, Mutterschutz) sowie den Umfang der verfügbaren Personalbudgets beeinflußt. Personalwir tschaftliche Entscheidungen können deshalb nur zeitnah im jeweiligen Einzelfall getroffen werden. 3. Wie hat sich bei den Häusern der Jugend der von der Stadt finanzierte Personalbestand entwickelt, und was für Auswirkungen hat dies auf das Angebot? a) Wie hat sich die Personalsituation der von der Stadt finanzierten Stellen innerhalb der letzten fünf Jahre verändert? b) Wie ist die aktuelle Personalsituation? Siehe Antwort zu 2.a) und b). 3. c) Wie wird die Personalsituation im Jahr 2001 sein? Siehe Antwort zu 2.c). 4. Wie hoch ist der aktuelle krankheitsbedingte Personalausfall bei den von der Stadt finanzier ten Stellen der Häuser der Jugend und anderer Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit? a) Wie hat sich der krankheitsbedingte Personalausfall in den letzten fünf Jahren entwickelt? Der Krankenstand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksämter wird nur in seiner Gesamtheit erfaßt. Eine Aufstellung für Einzelbereiche liegt nicht vor und ist in der für die Beantwortung der Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit mit vertretbarem Aufwand nicht leistbar. Eine Erfassung des Krankenstandes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Freien Träger erfolgt nur beim Arbeitgeber. 4. b) Wird der krankheitsbedingte Personalausfall bei der Planung des Personalbestandes für 2001 berücksichtigt? Wenn ja: Wie? Wenn nein: Warum nicht? Siehe Antwort zu 2.c).

Anlagen

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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 16. Wahlperiode

Drucksache 16/5122 Anlage 1 zur Antwort des Senats

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Drucksache 16/5122

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 16. Wahlperiode noch Anlage 1 zur Antwort des Senats

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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 16. Wahlperiode

Drucksache 16/5122 noch Anlage 1 zur Antwort des Senats

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Drucksache 16/5122

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 16. Wahlperiode noch Anlage 1 zur Antwort des Senats

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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 16. Wahlperiode

Drucksache 16/5122 Anlage 2 zur Antwort des Senats

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