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Jugendgewalt

02.07.2010

Einem Bericht des Hamburger Abendblattes vom 01. Juni 2010, Seite 12/13, habe ich entnommen, dass es im Bezirk Bergedorf mit einer neuen Form der Zusammenarbeit zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendgericht, dem so genannten "Bergedorfer Modell", gelungen ist, die Jugendkriminalität in Bergedorf innerhalb eines Jahres um 15%, die Zahl der Gewalttaten sogar um 20% zu senken. Trotz dieser offensichtlichen Erfolge wird dieses Modell bisher für ganz Hamburg abgelehnt, von der Innen- und der Justizbehörde sogar offen boykottiert.
Was werden Sie tun, damit diese neue Form der Bekämpfung der Jugendgewalt in ganz Hamburg angewendet wird?

Klaus-Peter Hesse antwortete am 07.06.2010

Sehr geehrter Herr ,

für Ihre Anfrage bei Abgeordnetenwatch danke ich Ihnen und nehme zu Ihrer Frage gern wie folgt Stellung:

Ich verfolge mit Interesse das so genannte "Bergedorfer Modell" und finde, dass die Ergebnisse in diesem Bereich bemerkenswert sind. Bereits seit längerem beobachte ich dieses in Bergedorf angewandte Verfahren und versichere Ihnen, dass ich es wohlwollend begleite.

In Ihrer Vorbemerkung zur eigentlichen Fragestellung schrieben Sie, dass die Behörden für Inneres und Justiz dieses Modell "offen boykottieren". Dies ist mir so nicht bekannt. Meines Wissens liegen bei der Umsetzung dieses Modells und seiner Übertragung auf die anderen sechs Verwaltungsbezirke in Hamburg zwei teilweise gravierende Unterschiede zu Grunde. Einerseits ist Bergedorf mit 120 Tsd. Einwohnern ein im Vergleich zu den anderen Bezirken relativ kleiner Bezirk. Andererseits ist Amtsrichter Olaf Masch in Bergedorf sowohl Jugend- als auch Familienrichter. Somit kennt dieser Amtsrichter die ganze Bandbreite "seiner Klienten".

Ich bitte Sie - aus den obig genannten Gründen - um ein wenig Geduld. Ich werde mich weiterhin bei der Bekämpfung der Jugendgewaltkriminalität stark engagieren und dabei auch die Bergedorfer Variante mit einbeziehen. Der Prozess der Meinung- und Willensbildung läuft und ich hoffe sehr, dass wir mit dem dann auch der Öffentlichkeit vorzustellenden Ergebnis insgesamt zufrieden sein werden.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus-Peter Hesse MdHB